Pressemitteilung des Bistums Essen:
Nach sechs Jahren als Pfarrer in Oberhausen-Osterfeld wechselt Propst Wichmann in den Dominikanerorden. Propst Müller übernimmt seine Pfarrstelle zusätzlich zu der in der Oberhausener Pfarrei St. Clemens und zunächst auch zu seiner langjährigen Pfarrei St. Lamberti in Gladbeck.
Nach sechs Jahren als Pfarrer an der Propsteipfarrei St. Pankratius wird sich Propst Christoph Wichmann aus Oberhausen verabschieden. „Obwohl ich sehr gerne in Osterfeld lebe und die Pfarrei St. Pankratius mit ihren Menschen mir ans Herz gewachsen ist, muss ich jetzt einen Schnitt machen“, schreibt Wichmann seinen Gemeinden. Am Sonntag, 20. Februar, gibt er die Leitung der Pfarrei an Propst André Müller ab. Um 15 Uhr feiert Generalvikar Klaus Pfeffer den Gottesdienst zum „Stabwechsel“ in St. Pankratius in der Pfarrkirche an der Nürnberger Straße 6.
Seit seinem Studium beschäftigt Propst Wichmann die Frage, ob das Ordensleben eine Alternative für ihn darstellt. Mit Anfang vierzig möchte er nun seinen Weg als Priester in einer Ordensgemeinschaft weiter gehen. „Ich werde im März dieses Jahres in die Ordensausbildung wechseln und mein Postulat bei den Dominikanern beginnen“, so Wichmann. Dies sei ein Schritt, der sicher für einige überraschend komme, der aber eine lange Vorgeschichte habe. „Es ist für mich weder Weltflucht noch Kapitulation, sondern die Suche nach einer Lebensgemeinschaft, die trägt.“
„Ich habe versucht, den Laden zusammenzuhalten.“
Die vergangenen sechs Jahre in Osterfeld seien für ihn „sehr schön, aber auch anstrengend und herausfordernd“ gewesen. Unter anderem musste Wichmann als Pfarrer von Sankt Pankratius einige schmerzhafte Entscheidungen verantworten –gemeinsam mit den ehrenamtlichen und hauptberuflichen Mitarbeitenden: „Wir mussten Kirchen und Gemeindeheime schließen, die Anzahl an Gottesdiensten reduzieren, Personal einsparen und soziale Einrichtungen veräußern. Sicher habe ich auch ungewollt Menschen verletzt“, schreibt der Pfarrer. Trotz allem habe er dabei versucht, „den Laden zusammenzuhalten und Lust auf Veränderung zu machen.“ Gerade das „Wir-Gefühl“ in der Pfarrei und im Stadtteil habe ihn dabei immer beeindruckt und motiviert. „Ich weiß, dass ich einiges aufgeben und loslassen muss, ohne genau zu wissen, was mich wirklich erwartet.“
Mit den Dominikanern habe Wichmann nun einen Orden gefunden, der von einer 800-jährigen Geschichte getragen wird und in seiner Arbeit einen besonderen Schwerpunkt auf die Predigt legt. „Meine Besuche in mehreren Klöstern des Ordens haben mich in meiner Entscheidung bestärkt und stimmen mich zuversichtlich“, resümiert der Propst.
Schon lange mit Bischof Overbeck im Gespräch über einen Wechsel
Mit Bischof Franz-Josef Overbeck sei er schon lange über einen möglichen Wechsel in einen Orden im Gespräch – nun wird es konkret, und Wichmann kann seine Pfarrstelle an einen erfahrenen Mitbruder weitergeben: „Mit Propst André Müller, der auch die Nachbarpfarrei St. Clemens in Oberhausen-Sterkrade leitet, haben die Personalverantwortlichen meine Nachfolge zügig entschieden, sodass es keine Vakanz geben wird.“ Müller soll von einem zusätzlichen Priester unterstützt werden, „sodass meine Aufgabenbereiche auf mehrere Schultern verteilt werden. Das ist für den Pfarreialltag wichtig und gibt allen Beteiligten Sicherheit“, hebt Wichmann hervor.
Propst André Müller, weiß um die Herausforderungen und die Aufgaben, die auf ihn als neuer Pfarrer von St. Pankratius zukommen werden: „Die Arbeit wird immer komplexer, aber ich bin zuversichtlich, dass wir das gemeinsam hinbekommen. St. Pankratius ist sehr gut aufgestellt, sodass ich hoffnungsvoll in die Zukunft blicke.“ Müller bleibt Pfarrer von St. Clemens im Oberhausener Nordwesten und zunächst auch der Gladbecker Pfarrei St. Lamberti sowie Stadtdechant in Gladbeck und Oberhausen. „Die Leitung von drei Pfarreien kann aus unserer Sicht nur eine Übergangslösung sein“, sagt der Personaldezernent für das Pastorale Personal im Bistum, Kai Reinhold. „Mittelfristig wird sich Propst Müller auf die beiden Oberhausener Pfarreien konzentrieren, und die Gladbecker Pfarrei St. Lamberti wird eine neue Leitung erhalten.“
„Propst Wichmann wird dem Ruhrbistum fehlen“
Mit Blick auf den scheidenden Propst von St. Pankratius ist Reinhold überzeugt, dass „Propst Wichmann im Ruhrbistum fehlen wird, weil er ein hochengagierter Priester und Pfarrer ist. Entscheidend aber ist, dass Christoph Wichmann seinen Weg geht und zu seiner Form des Priesterseins findet. Genau das wünschen der Bischof und ich ihm von Herzen!“
Gleichzeitig danken Overbeck und Reinhold Wichmann für seinen intensiven Dienst in den zurückliegenden 15 Jahren, unter anderem als Kaplan und als Jugend- und Schulseelsorger sowie als Pfarrer und ehemaliger Moderator des Priesterrates und als 1. Vorsitzender der Verbandsvertretung des Kita-Zweckverbandes im Bistum Essen, und wünschen ihm Gottes Segen für sein Postulat und Noviziat bei den Dominikanern. „Darüber hinaus gilt unser Dank Propst André Müller, der mit der zusätzlichen Übernahme der Leitung der Propsteipfarrei St. Pankratius maßgeblich Verantwortung übernehmen wird.“
copyright: Thomas Rünker, Bistum Essen