Liebe Gemeinde,

mit dem Juli steht für viele von uns die wohlverdiente Sommerpause vor der Tür. Auch in unserer musikalischen Arbeit neigt sich das erste Halbjahr dem Ende zu. Unsere Klosterspatzen haben in den vergangenen Monaten viel geleistet – mit Energie, Freude und einem beeindruckenden Maß an Ausdruckskraft. Nun stehen die letzten Auftritte vor der Pause an.

Besonders hervorheben möchte ich das Chorprojekt Lieder gegen das Schweigen, das im Rahmen des Chorwettbewerbs Hoffnungsschimmer des Bistums Essen mit dem dritten Preis ausgezeichnet wurde. Ein starkes Zeichen – musikalisch wie inhaltlich –, das berührt und zum Nachdenken anregt. Ein großes Kompliment an alle Mitwirkenden!

Und auch wenn vieles nun in eine ruhigere Phase übergeht, wird es nicht still. An ausgewählten Orten in unserer Gemeinde und darüber hinaus gibt es weiterhin musikalisch gestaltete Gottesdienste und Konzerte. Dazu ergeht eine herzliche Einladung – vielleicht nutzen Sie die freie Zeit ja, um auch einmal über die vertrauten Gemeinderäume hinauszuschauen und Gottesdienste und Konzerte in den Nachbargemeinden zu besuchen.

Johann Wolfgang von Goethe hat es so treffend formuliert:

„Auch das ist Kunst, ist Gottes Gabe, aus ein paar sonnenhellen Tagen sich so viel Licht ins Herz zu tragen, dass, wenn der Sommer längst verweht, das Leuchten immer noch besteht.“

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen gesegneten Sommer – mit Ruhe, Erholung und auch vielen guten Tönen!

Mit herzlichen Grüßen Ihr Veit J. Zimmermann (Koordinierender Kirchenmusiker)

Pilgertag! Am 15.6. in Oberhausen … und jeden Tag?

Der Oberhausener Stadt-Pilgertag ist eine Tradition – waren Sie schon mal mit unterwegs? Die letzten Jahre haben wir eine Station bei uns im Café Mary & Joe gehabt. Zum Jubiläum sind es Einrichtungen der Caritas. Vier der sieben liegen in unserer Pfarrei – nutzen Sie die Gelegenheit, viele der offenen Türen zu besuchen!

Ich freue mich, dieses Jahr selbst unterwegs zu sein, bin gespannt auf Begegnungen, Eindrücke, Gespräche – und natürlich auch Leckeres. Vielleicht fange ich vorher an ein Buch zu lesen, das mir vor kurzem beim Arbeitskreis Ökumene und Dialog der Religionen empfohlen worden ist: Ein Muslim auf dem Jakobsweg. Eine persönliche Geschichte von Neugier, Respekt und Irritationen.

Es gibt so viele Pilgertraditionen: den Jakobsweg habe ich selbst mit dem Fahrrad erlebt, Pilgergruppen kommen im Café vorbei, die Pilgerwege im Bistum Essen auch. Welche Orte und Wege sind Ihnen wichtig?

Pilgertraditionen gibt es in vielen Religionen; vielleicht sind aber heute unsere Mitbürger*innen in Oberhausen mit dem Wort und den für uns selbstverständlichen Assoziationen nicht vertraut? Auch „unter uns“ „Pfarrkindern“ kann das sehr unterschiedlich sein. Es lohnt sich über das, was uns wichtig ist, verständlich zu sprechen. Und neugierig zu bleiben.

Es geht um „die Ehrfurcht vor dem Glauben des Anderen und die Bereitschaft in dem, was mir als das Fremde begegnet, Wahrheit zu suchen, die mich angeht und die mich korrigieren, die mich weiterführen kann … mein Eigenes besser zu erlernen, indem ich den Anderen besser verstehe …“ da ich im Blick auf die Wahrheit „immer ein Pilger bin, dessen Weg nie zu Ende ist.“ (Zitat Joseph Ratzinger, 1997)

Wie gut, dass es den Pilgertag gibt und die vielen Traditionen. (Gruß an die Gruppe aus St. Marien Rothebusch!) Ich werde Sonntag wie der Autor des Buches den Pilgerweg andersherum gehen. (Ich mag Irritationen!) Fronleichnam ist auch ein kurzer, besonderer Pilgerweg. Hoffentlich mit fruchtbaren Gesprächen mit Vielen. Warum nur am Pilgertag pilgern? Ultreia!

Veni creator spiritus – Komm Schöpfer Geist

Diesen lateinischen Hymnus durften wir vor ein paar Wochen beim Einzug der Kardinäle zum Konklave in die Sixitinische Kapelle hören. Und diesen Hymnus singen auch wir am Pfingstfest in unseren Gottesdiensten.

Es ist die tiefe Bitte um die Gaben des Heiligen Geistes:

Weisheit

Du verstehst, was im Leben wirklich wichtig ist – nicht nur das, was gerade cool oder bequem ist. Du erkennst, was Gott will und kannst unterscheiden, was gut und was schlecht ist.

Einsicht

Du kannst den Glauben besser begreifen. Du verstehst, warum Gott so wichtig ist, und warum es sich lohnt, an ihn zu glauben.

Rat

Du kannst gute Entscheidungen treffen, wenn du unsicher bist. Du hörst auf dein Gewissen und erkennst, was richtig ist – auch wenn andere etwas anderes sagen.

Stärke

Du bleibst stark im Glauben, auch wenn’s schwierig wird oder du mal ausgelacht wirst. Du hast den Mut, zu deinen Werten zu stehen.

Erkenntnis

Du siehst die Welt mit anderen Augen: Du erkennst, dass alles mit Gott zu tun hat – die Natur, die Menschen, dein Leben. Und du begreifst besser, wer du selbst bist.

Frömmigkeit

Du hast eine echte Beziehung zu Gott – nicht aus Pflicht, sondern aus Liebe. Du willst gerne beten, in der Kirche sein und Gutes tun.

Gottesfurcht

Du hast Respekt vor Gottes Größe. Du weißt: Gott ist nicht bloß ein „Kumpel“, sondern etwas Heiliges. Aber das macht keine Angst – es zeigt, wie wichtig und besonders Gott ist.

 

Diese Gaben brauchen wir angesichts unserer Welt und unseres Auftrags als Christen in dieser Welt nicht nur am Pfingstfest, sondern an jedem einzelnen Tag unseres Lebens. Stimmen wir diesen Hymnus doch ruhig mal öfter an und schauen wir, was das beten dieses Hymnus in uns verändert.

Ich glaub an Dich!

Am 11.05.2025 werden um 11.15 Uhr in unserer Pfarrkirche St. Pankratius 24 junge Menschen das Sakrament der Firmung empfangen.

Diese Jugendlichen haben sich bewusst dazu entschlossen, zu sagen: Ich glaub an Dich – Gott!

Sie haben sich auf den Weg gemacht Gott Vater, seinen Sohn Jesus Christus und den Heiligen Geist in ihrem Leben zu entdecken.

Der Glaubensweg jedes Menschen ist jedoch nicht gradlinig. Jede Lebenserfahrung und jeder Lebensabschnitt kann unsere Gottesbeziehung stärken oder schwächen.

Da ist es gut um Gottes Zusage, die er uns mit der Taufe und Firmung gibt, zu wissen:

Ich bin der: Ich bin da – Ich begleite Dein Leben – Ich lass Dich nicht allein!

Das Lied: „Ich glaub an Dich“ von Stephanie Dormann macht diese Zusage deutlich.

 

Ich glaub an Dich, darum bin ich heute hier.

Ich glaub an dich, und ich bin unterwegs zu dir.

Du rufst mich auf deinem Weg zu gehen.

Du rufst mich in deinem Dienst zu stehen.

Du begleitest mich egal was kommen mag.

Du bist bei mir jeden Tag.

Ja ich glaub an dich, glaub an dich,

Denn Du glaubst auch an mich.

 

Ich wünsche unseren Firmlingen, aber auch allen anderen Gläubigen, dass sie diese Zusage Gottes an uns nie vergessen. Egal wie nah oder fern sie Gott sind.

Liebe Christ*innen in Oberhausen-Osterfeld!

Wir feiern Ostern! Das Osterfest und seine frohe Botschaft von der Auferstehung Jesu ist die Mitte und das Wichtigste in unserem christlichen Glauben, aber gleichzeitig auch das Schwierigste. Denn wir können uns nur schwer vorstellen, wie das sein soll, dieses ewige Leben bei Gott.

Nun bin ich schon über ein Jahr lang als Seelsorgerin im Hospiz St. Vinzenz Pallotti tätig. Manchmal sprechen Gäste ihre Vorstellungen von dem „danach“ an. Hier einige O-Töne aus meinen Gesprächen mit den Gästen:

„Ich bin gespannt“, „Ich glaube nicht daran, aber vielleicht ist da ja doch etwas“, „Ich glaube das definitiv nicht!“, „Ich bin davon überzeugt, dass es bei Gott weitergeht, aber wie, das können wir uns Menschen nicht vorstellen“.

Ich selber kann und will mir nicht vorstellen, dass es uns nach unserem Tod nicht mehr gibt. Wir sind so einmalig, so ein Wunderwerk, so komplex mit unseren Gedanken, Gefühlen und vielen Beziehungen, die wir in unserem Leben geknüpft haben. Ich habe diese Hoffnung von Ostern und glaube fest daran, dass es nach unserem Leben hier auf Erden für uns weitergeht bei Gott. Und der Grund für meine Hoffnung ist Jesu Christus. Weil er auferstanden ist, ist der Tod besiegt.

Und seit ich im Hospiz bin, ist mir dieser Glaube noch viel wichtiger geworden. Ohne diesen Glauben könnte ich die Menschen dort nicht begleiten. Denn nicht jedes Sterben ist friedlich, nicht jeder kann versöhnt und mit sich im Reinen sterben, nicht immer ist alles gesagt oder geregelt … Jeder und jede stirbt anders und es ist ein Prozess. Mir hilft mein Glaube, dass alles, was hier auf Erden unvollkommen und ungelöst geblieben ist, sich bei Gott vollendet und wie es in der Offenbarung des Johannes heißt, er alle Tränen von unseren Augen abwischen wird (vgl. Offb 21,4).

Der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer hat gesagt:

Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen hoffungsvolle und lichtvolle Ostertage

Erbühen der Pflanzen

Wenn Sie diese Pfarrnachrichten lesen, sind es nur noch ein paar Tage bis zum Osterfest. Die Tage der österlichen Bußzeit (Fastenzeit) seit dem 5. März konnten uns hoffentlich auch geistig auf das höchste Fest im Kirchenjahr vorbereiten.

Jedes Jahr feiern wir Ostern am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond.Das Aufbrechen der Winterstarre, durch das neue Erblühen der Pflanzen, als Bild für neues Leben, das erleben wir auch im Aufbruch, in der Auferstehung unseres Herrn, Jesus Christus, aus dem Tod.
Ostern feiern ist auch die Einladung, frühlingshaft auf-zu-brechen.Österlich – mit der Auferstehungshoffnung – leben heißt auch:
mutig sein, neugierig sein auf das, was auf mich zukommt, offen bleiben für neue Wahrnehmungen, für die Hoffnung wider alle Hoffnung.

In einem Ostergedicht heißt es: Möge das Licht der Auferstehungssonne unserem Dunkel heimleuchten. Mögen Risse und Brüche unseres Lebens es einlassen, durchscheinen lassen, in ihm verwandelt werden. Mögen uns die Augen des Herzens aufgehen für Gottes Gegenwart in uns, durch uns, bei uns.

Ihr

„Jahr der Stimme“

Liebe Gemeinde,

Sie halten die Ausgabe unseres Pfarrbriefes zum 1. Fastensonntag in Ihren Händen. Dieser Sonntag gehört zum  Auftakt einer Zeit, in der wir bewusst innehalten und uns auf Neues einlassen können. Die kommende Zeit der Besinnung bietet die Gelegenheit, alte Muster zu hinterfragen und Raum für frische Impulse zu schaffen. Eine zentrale Rolle dabei kann die Musik spielen: Sie lädt uns ein, in sanften Klängen und stillen Momenten unseren inneren Kompass neu auszurichten und die Kraft der Töne zu erleben.

Das Jahr 2025 steht unter einem besonderen Zeichen – der Deutsche Musikrat rief dieses Jahr zum “Jahr der Stimme” aus. Unsere Stimme ist mehr als nur ein Mittel zur Verständigung; sie ist Ausdruck unserer Individualität, unseres Glaubens und unseres Miteinanders. In Gottesdiensten, bei Chorproben und in persönlichen Begegnungen zeigt sich, wie jede Stimme dazu beiträgt, ein harmonisches Ganzes zu formen. Vielleicht können wir die kommende Zeit nutzen, um den Dialog untereinander zu fördern, uns (vielleicht auch musikalisch) auszutauschen und dabei der Vielfalt unserer Stimmen und unserer Persönlichkeiten Raum zu geben.

Möge die Musik uns dabei helfen, auch in der österlichen Bußzeit unsere ganz persönlichen Stimmen wahrzunehmen und einander mit offenem Herzen zuzuhören.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr

Gemeinsam träumen – Liebe sei Tat

Vom 5.-9.3. richtet das Bistum Essen die Eröffnung der Misereor Fastenaktion aus. Das neue, 25. Hungertuch Orginal hängt einige Wochen im Dom – und über den Aktionszeitraum hinaus im Mai / Juni bei uns in Oberhausen, im Café Mary & Joe. Während der Fastenzeit werden wir im Café mit ausgewählten (älteren) Hungertüchern und Aktionen das Thema Rassismus aufgreifen. Am 4. Mai, Sonntagabend um 19 Uhr gestalten wir gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen einen ökumenischen Gottesdienst im Gasometer mit dem neuen Hungertuch. Denn die Ausstellung „Planet Ozean“ gibt dazu Resonanzen.

Das Hungertuch täuscht auf den ersten Blick über die schweren Themen hinweg: Klima, Kriege, Populismus und Spaltung der Gesellschaft. Was bleibt, wenn scheinbare Sicherheuten zerbröseln?

Es zeigt eine farbenstarke Szenerie. Digital entworfen, mit Acryl übermalt und Blattgold versehen. Die verwendeten Fotos stammen aus Misereor-Partnerprojekten und von der deutschen Künstlerin. Werden Insel und Zelt dem herannahenden Sturm standhalten können?

Es erinnert an biblische Motive: Ein Zelt als mobiles Zuhause auf Zeit, notdürftige Unterkunft für Geflüchtete. Keine Idylle. Angesichts der bunten Vielfalt ist die Frage nicht: Woher kommst du? Sondern: Wohin gehen wir gemeinsam?

Niemand kann auf sich allein gestellt das Leben meistern: „Träumen wir … als Kinder der gleichen Erde“ sagte Papst Franziskus (Enzyklika Fratelli Tutti, 8). Eine Hoffnungsspur: die Motivation, das Beste für die Anderen zu wollen. Liebe sei Tat. Ein Wir wird möglich, das niemanden ausschließt und eine Geschwisterlichkeit, die für alle offen ist.

Es ist Bundestagswahl. Themen wie Soziale Gerechtigkeit und Klimawandel schienen kaum noch eine Rolle gespielt zu haben, dafür aber: Migration. Wählen Sie gut! Noch ein Wort des Papstes möchte ich Ihnen mitgeben (Fratelli Tutti, 6): „Angesichts gewisser gegenwärtiger Praktiken, andere zu beseitigen oder zu übergehen, sind wir in der Lage, darauf mit einem neuen Traum der Geschwisterlichkeit und der sozialen Freundschaft zu antworten, der sich nicht auf Worte beschränkt.“ Zu visionär? Oder würden Sie sagen blauäugig? Oder Umsetzung der Frohen Botschaft? Gemeinsam träumen – Liebe sei Tat. In Essen, Oberhausen, Berlin und der ganzen Welt. Bleiben wir darüber im Gespräch.

Marcus Tannebaum

Die Liebe vermag mehr!

Über die heilige Scholastika, der Schwester des heiligen Benedikts, wissen wir, dass auch sie ein gottgeweihtes Leben in der Nähe des Klosters Montecassino führte.

Die Geschwister trafen sich einmal im Jahr, um einen Tag miteinander zu verbringen und sich auszutauschen. Als es bei einem ihrer Treffen Abend geworden war und sie das Mahl miteinander gehalten hatten, wollte Benedikt wieder in sein Kloster zurückkehren.

Scholastika jedoch bat ihren Bruder bei ihr zu bleiben: „Ich bitte dich, lass mich diese Nacht nicht allein, damit wir noch bis zum Morgen von den Freuden des himmlischen Lebens sprechen können.“ Benedikt konnte und wollte dieser Bitte nicht nachkommen, denn sie würde die Regel in Frage stellen und brechen. Scholastika war über das Verhalten ihres Bruders traurig.

Die Legende erzählt uns, dass Scholastika nun unter Tränen zu Gott betete, damit Benedikt doch bleiben könne. Die Liebe der Scholastika zu ihrem Bruder Benedikt bewegt Gott dazu etwas Außergewöhnliches zu tun: Er schickt ein gewaltiges Unwetter mit Gewitter, Sturm und Regen.

Benedikt musste einsehen, dass er bei diesem Wetter keine Möglichkeit hatte ins Kloster zu gelangen. Er blieb! Die Geschwister durchwachten die ganze Nacht und tauschten sich in Gesprächen über den Glauben aus. Am nächsten Tag gingen die beiden auseinander.

Der heilige Papst Gregor schreibt im seinem zweiten Buch der Dialoge, der Lebensgeschichte des heiligen Benedikt, folgendes über die heilige Scholastika: „Es ist nicht zu verwundern, dass die Frau, die ihren Bruder länger zusehen wünschte, in diesem Augenblick mehr vermochte als jener. Nach einem Wort des Johannes ist Gott die Liebe. So ist es ganz richtig: jene vermochte mehr, weil sie mehr liebte.“

Das will uns zeigen: Die Liebe soll unser Antrieb sein.

Denn nur die Liebe lässt uns aufrichtig Leben.

Gott ist „der Umsonst“…

Lieber Schwestern und Brüder!
Wer ist Gott? – Diese Frage hat mich bisher mein Lebtag nicht losgelassen.
Und immer wieder komme ich zu neuen Einsichten, Erkenntnissen und auch Widersprüchen. Für mich ist klar: Gott ist größer als das, was in menschliche Worten in der Bibel gesagt wird. Unser Sprechen über Gott stößt immer an Grenzen. Ein für mich neues Bild von Gott hat mich in diesen Tagen sehr angerührt. Da dachte ich: Jetzt kann ich vielleicht eine Grenze etwas überschreiten:
Im Alten Testament, im Buch Exodus, lese ich, dass Mose auf einen Berg steigt, um Gott nahe zu sein (vgl. Ex 33,7ff.)  Berge in der Bibel sind immer Metaphern, Bilder für die Nähe zu Gott. Dennoch muss Gott gleichzeitig herabsteigen. Das Hinaufsteigen reicht für Mose noch lange nicht hin, um in Gottes Nähe zu kommen. Doch auch in seiner Nähe bleibt Gott für Mose verborgen. Er begegnet ihm in einer Wolke. Da stehen Gott und Mensch gleichsam auf Du und Du. Mose macht eine Gotteserfahrung, in der Gott etwas von sich mitteilt.
Barmherzig ist er, sagt Gott als Erstes von sich. Auch gnädig nennt er sich. Gnädig ist, wer einem anderen wohlwollend begegnet und ihn großzügig beschenkt. Lateinisch heißt Gnade „gratia“. Davon kommt unser deutsches Wort „gratis“. Umsonst ohne Vor- und Gegenleistungen. Alles gratis. „Umsonst“ ist einer der Ur-Namen Gottes. Für ein Nichts, so leitet sich dieses Wort aus dem Mittelhochdeutschen ab. Für umsonst ist Gott für mich, für uns barmherzig. Ohne Vorleistung meinerseits, unsererseits… Er ist für umsonst da. Er ist „der Umsonst“! Sonst nichts und niemand.
Es grüßt Sie herzlich
Ihr André Müller, Propst

André Müller

Pfarrer
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Tel.: 0208 484877-70
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