Liebe Christ*innen in Oberhausen-Osterfeld!
Wir feiern Ostern! Das Osterfest und seine frohe Botschaft von der Auferstehung Jesu ist die Mitte und das Wichtigste in unserem christlichen Glauben, aber gleichzeitig auch das Schwierigste. Denn wir können uns nur schwer vorstellen, wie das sein soll, dieses ewige Leben bei Gott.
Nun bin ich schon über ein Jahr lang als Seelsorgerin im Hospiz St. Vinzenz Pallotti tätig. Manchmal sprechen Gäste ihre Vorstellungen von dem „danach“ an. Hier einige O-Töne aus meinen Gesprächen mit den Gästen:
„Ich bin gespannt“, „Ich glaube nicht daran, aber vielleicht ist da ja doch etwas“, „Ich glaube das definitiv nicht!“, „Ich bin davon überzeugt, dass es bei Gott weitergeht, aber wie, das können wir uns Menschen nicht vorstellen“.
Ich selber kann und will mir nicht vorstellen, dass es uns nach unserem Tod nicht mehr gibt. Wir sind so einmalig, so ein Wunderwerk, so komplex mit unseren Gedanken, Gefühlen und vielen Beziehungen, die wir in unserem Leben geknüpft haben. Ich habe diese Hoffnung von Ostern und glaube fest daran, dass es nach unserem Leben hier auf Erden für uns weitergeht bei Gott. Und der Grund für meine Hoffnung ist Jesu Christus. Weil er auferstanden ist, ist der Tod besiegt.
Und seit ich im Hospiz bin, ist mir dieser Glaube noch viel wichtiger geworden. Ohne diesen Glauben könnte ich die Menschen dort nicht begleiten. Denn nicht jedes Sterben ist friedlich, nicht jeder kann versöhnt und mit sich im Reinen sterben, nicht immer ist alles gesagt oder geregelt … Jeder und jede stirbt anders und es ist ein Prozess. Mir hilft mein Glaube, dass alles, was hier auf Erden unvollkommen und ungelöst geblieben ist, sich bei Gott vollendet und wie es in der Offenbarung des Johannes heißt, er alle Tränen von unseren Augen abwischen wird (vgl. Offb 21,4).
Der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer hat gesagt:
Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen hoffungsvolle und lichtvolle Ostertage