Gemeinsam träumen – Liebe sei Tat
Vom 5.-9.3. richtet das Bistum Essen die Eröffnung der Misereor Fastenaktion aus. Das neue, 25. Hungertuch Orginal hängt einige Wochen im Dom – und über den Aktionszeitraum hinaus im Mai / Juni bei uns in Oberhausen, im Café Mary & Joe. Während der Fastenzeit werden wir im Café mit ausgewählten (älteren) Hungertüchern und Aktionen das Thema Rassismus aufgreifen. Am 4. Mai, Sonntagabend um 19 Uhr gestalten wir gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen einen ökumenischen Gottesdienst im Gasometer mit dem neuen Hungertuch. Denn die Ausstellung „Planet Ozean“ gibt dazu Resonanzen.
Das Hungertuch täuscht auf den ersten Blick über die schweren Themen hinweg: Klima, Kriege, Populismus und Spaltung der Gesellschaft. Was bleibt, wenn scheinbare Sicherheuten zerbröseln?
Es zeigt eine farbenstarke Szenerie. Digital entworfen, mit Acryl übermalt und Blattgold versehen. Die verwendeten Fotos stammen aus Misereor-Partnerprojekten und von der deutschen Künstlerin. Werden Insel und Zelt dem herannahenden Sturm standhalten können?
Es erinnert an biblische Motive: Ein Zelt als mobiles Zuhause auf Zeit, notdürftige Unterkunft für Geflüchtete. Keine Idylle. Angesichts der bunten Vielfalt ist die Frage nicht: Woher kommst du? Sondern: Wohin gehen wir gemeinsam?
Niemand kann auf sich allein gestellt das Leben meistern: „Träumen wir … als Kinder der gleichen Erde“ sagte Papst Franziskus (Enzyklika Fratelli Tutti, 8). Eine Hoffnungsspur: die Motivation, das Beste für die Anderen zu wollen. Liebe sei Tat. Ein Wir wird möglich, das niemanden ausschließt und eine Geschwisterlichkeit, die für alle offen ist.
Es ist Bundestagswahl. Themen wie Soziale Gerechtigkeit und Klimawandel schienen kaum noch eine Rolle gespielt zu haben, dafür aber: Migration. Wählen Sie gut! Noch ein Wort des Papstes möchte ich Ihnen mitgeben (Fratelli Tutti, 6): „Angesichts gewisser gegenwärtiger Praktiken, andere zu beseitigen oder zu übergehen, sind wir in der Lage, darauf mit einem neuen Traum der Geschwisterlichkeit und der sozialen Freundschaft zu antworten, der sich nicht auf Worte beschränkt.“ Zu visionär? Oder würden Sie sagen blauäugig? Oder Umsetzung der Frohen Botschaft? Gemeinsam träumen – Liebe sei Tat. In Essen, Oberhausen, Berlin und der ganzen Welt. Bleiben wir darüber im Gespräch.
Marcus Tannebaum