Gedenken und Handeln

Am 27. Januar begehen wir den Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust.

Gedacht wird dabei der sechs Millionen ermordeten europäischen Juden, der Sinti und Roma, der Zwangsarbeiter, dem Hungertod preisgegebenen Kriegsgefangenen, der Opfer staatlicher Euthanasie, der Homosexuellen, aller, die sich aus religiösen, politischen oder schlichtweg menschlichen Beweggründen dem Terror widersetzten und deswegen der totalitären Staatsgewalt zum Opfer fielen. Es ist ein Gedenken, das die Schicksale und Lebensgeschichten dieser Menschen in Erinnerung rufen soll.

Zugleich sehen wir, wie wichtig dieses Gedenken für unsere heutigen gesellschaftlichen Debatten ist:

Mit der wachsenden Dauer der Corona-Pandemie werden manche Diskussionen und Auseinandersetzungen heftiger, Positionen verhärten, die Geduld scheint bei manchen Mitmenschen aufgebraucht zu sein. In diesem Zusammenhang werden dann zum Teil haltlose Thesen verbreitet, welche Personengruppen an der aktuellen Lage Schuld sein sollen, wer das alles verursacht habe oder auch wer angeblich die Impfungen manipuliert und davon profitiert.

Und es ist zu erkennen, dass aus diesen Verschwörungsmythen Ablehnung, Hass und an einigen Stellen auch bereits Gewalt entsteht. Es liegt in unser aller Verantwortung, dem etwas entgegenzusetzen und für ein gewaltfreies Miteinander einzutreten!

Das Gedenken an die Opfer des Holocaust sollte uns dabei Ansporn sein, denn auch damals begann es mit Worten und pauschalen Urteilen über Menschen.

 

 

Matthias Feldmann

Pastor
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