Zu neuen Ufern
Die Sommerferien sind zu Ende und für viele hat der Alltag wieder begonnen. Für etliche beginnt aber auch ein neuer Abschnitt: Schulbeginn oder -wechsel, Ausbildung oder Studium, ein freiwilliges Jahr… Auch für mich wird es jetzt konkret, dass etwas ganz Neues beginnt. Nach 22 Jahren im Dienst als Priester bin ich dabei, mich beruflich neu aufzustellen und werde dazu ab dem 1.9. auf meinen Wunsch hin von den priesterlichen Diensten beurlaubt. Ich hoffe und bin sehr zuversichtlich, dass ich auch in der Zukunft einer Tätigkeit nachgehen kann, die mich mit vielen Menschen in Kontakt bringt und mich gemeinsam mit ihnen an einer besseren Welt mitbauen lässt. Ihnen allen hier in Osterfeld und Umgebung möchte ich Danke sagen für den gemeinsamen Weg, den wir fast 10 Jahre gegangen sind. Ich habe hier sehr viel gute Gemeinschaft und Einsatz für Andere im Kleinen wie im Großen erlebt und bin sehr froh über diese Erfahrungen.
Die letzten drei Wochen war ich in Südafrika im Urlaub und habe neben atemberaubenden Landschaften und faszinierenden Tieren in ihrem ursprünglichen Lebensraum inspirierende Menschen kennengelernt. Einen Pfadfinder, der eindrucksvoll berichten kann, was die Pfadfinderei für sein Leben und seine persönliche Entwicklung bedeutet hat und der aufgrund dieser Erfahrung selbst eine Pfadfindergruppe und eine Rugby-Mannschaft betreut, um heute Kindern und Jugendlichen ähnlich gute und wichtige Erfahrungen zu ermöglichen. Eine ältere Dame, die mit ihrer Familie während der Apartheid aus ihrer Wohnung und ihrem Stadtviertel vertrieben wurde und die nicht in Groll oder Hass verfallen ist, sondern uns im Museum von ihrer Geschichte erzählt hat und sich für Erinnerung, Versöhnung und ein gutes Miteinander einsetzt. Und natürlich auf Schritt und Tritt die Erinnerung an Nelson Mandela, den großen Kämpfer für Freiheit und Gerechtigkeit. Mit dem folgenden Zitat von ihm möchte ich mich selbst und Sie alle bestärken, uns weiter für eine bessere Welt einzusetzen:
„Sich ernsthaft um andere zu sorgen, sowohl im privaten wie öffentlichen Leben, würde uns der Welt, nach der wir uns so sehnen, sehr viel näher bringen.“ (Nelson Mandela)