Auf ein Wort „Fastenzeit“

Liebe Schwestern und Brüder,

die Fastenzeit hat begonnen. Und einige fragen sich: was sollen wir denn noch fasten? Wir verzichten doch schon monatelang auf jedweden Genuss! Ja…, aber man muss ja Fasten nicht immer mit Verzichten übersetzen. Umkehr ist doch das prägende Wort: „Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ Wenn ich umkehre ist das kein Verzicht, sondern ein Neuanfang, ein Aufbruch. Das ist jetzt „dran“, wie man so schön sagt. Kein Zufall, denn „Fasten“ kommt ursprünglich von „Festhalten“, also „dran bleiben“ an dem, was mich weiterbringt, mir hilft, wenn ich das Alte loslassen will. Das Motto der diesjährigen Fastenaktion lautet: „Es geht auch anders…“. Ein Satz, der für viele Lebensbereiche gilt. Und aus dem Alten Testament kommt mir Kohelet 3 in den Sinn: „Alles hat seine Stunde…..“. Das ist Vers 1. Lesen Sie einmal das ganze Kapitel. Auch Corona hatte seine Stunde und hat sie noch. Danach kommt etwas Anderes, aber nicht dasselbe wie vor Corona. Es ist für uns Glaubende tröstlich, dass – wie Alfred Delp SJ es sagt – „Gott alle Wege mitgeht“, gleich, was kommen mag. Und da darf ich ruhig aufbrechen, mich auf einen Neuanfang einlassen. Am Ende des Weges erwartet mich, erwartet uns, Ostern!

 

Ihre

Ursula R. Kanther

Krankenhaus- und Hospizseelsorgerin

Ursula Kanther

Krankenhaus- und Hospizseelsorgerin
ursula-renate.kanther@ob.ameos.de
Telefon: 0208 8991 6690