Wir bleiben verbunden – Geistmomente
Der Geist weht, wo er will!
Liebe Schwestern und Brüder,
der Heilige Geist ist nur bedingt zu bändigen und in Worte zu fassen – er weht einfach, wo er will. Das macht den Geist interessant, aber auch unberechenbar. Wir können ihn weder kontrollieren noch einschränken.
Am 10. Mai hätten wir in unserer Pfarrei das Sakrament der Firmung gefeiert. 52 Jugendliche haben sich auf dieses große Ereignis vorbereitet und Weihbischof Ludger Schepers wäre zur Firmspendung nach Osterfeld gekommen. In der Firmfeier selbst würde der Weihbischof den Heiligen Geist in besonderer Weise auf die jungen Christinnen und Christen herabrufen. Leider schreibe ich im Konjunktiv, da natürlich auch dieses Fest verschoben ist. Aber der Geist Gottes lässt sich nicht verschieben oder terminieren, er weht, wo er will. Gerade in diesen Wochen müssen wir uns das immer wieder in Erinnerung rufen – der Heilige Geist weht und wirkt. Auch ein Virus kann den Geist Gottes nicht aufhalten. Und ich finde, er wirkt wirklich – auch und gerade in unserer Kirche. Selten habe ich unsere Pfarrei so kreativ und experimentierfreudig erlebt wie in den letzten Wochen. Gerade weil wir auf so vieles verzichten müssen, ist so viel Neues entstanden. Wir dürfen unsere Kirche ganz anders erleben und ich habe an ihr Seiten entdeckt, die ich so noch nicht kannte. Im Verlust des Gewohnten ist eine Dynamik und Kreativität zu Tage getreten, die wirklich nachhaltige Veränderung mit sich bringt – für mich ein wahres Stück Ostern. Ich bin davon überzeugt, da hat der Heilige Geist gewirkt! Wir sollten immer mit ihm rechnen.
In der letzten Woche zum Beispiel haben sich einige ältere Pfarreimitglieder bei Frau van Kampen im Pfarrbüro gemeldet. Sie haben sich über eine Postkarte so sehr gefreut, dass sie kurz Danke sagen wollten. Unsere Aktion, Pfarreimitgliedern, die über 80 Jahre alt sind, einen Gruß zu schreiben, hat Viele für einen Moment glücklich gemacht. Auch die „Kerze im Fenster“ oder das „Osterpäckchen“ haben Freude und Hoffnung geschenkt. Da muss doch der Geist Gottes im Spiel sein. Ich könnte noch viele geschenkte Geistmomente ergänzen und Sie sicher auch.
In diesen Wochen nach Ostern gehen wir gemeinsam dem Pfingstfest entgegen – DAS Fest des Heiligen Geistes.
Wir wollen diese Zeit bewusst nutzen und zu einer neuen Aktion einladen, die uns daran erinnern darf, dass der Geist weht – auch heute:
Seit Beginn der Corona-Pandemie liegt in der Pankratiuskirche ein Kreuz vor dem Altar. Viele Menschen haben ihre Sorgen, Wünsche, Nöte oder Fürbitten auf einen Post-It geschrieben und an dieses Kreuz geklebt. Diese Aktion wollen wir in den Wochen bis Pfingsten noch etwas erweitern. Wir laden Sie ein, Ihre Gebetsanliegen auf ein Blatt Papier zu schreiben und dieses zu einer Taube zu falten. Ihre gefaltete Taube dürfen Sie dann gerne in die Pankratiuskirche bringen und das Pastoralteam wird dann diese Tauben quer durch das Mittelschiff aufhängen. Dann weht bzw. fliegt der Heilige Geist im Zeichen der Taube im wahrsten Sinne des Wortes durch unsere Kirche.
Falls Sie ähnlich wie ich eher künstlerisch interessiert, aber weniger talentiert sind, finden Sie eine „Tauben-Bastel-Anleitung“ auf unserer Website oder in der Kirche. Damit hat es sogar der Kaplan halbwegs hinbekommen…
Machen Sie alle mit, sodass ein tolles Gesamtkunstwerk in unserer Kirche entsteht und ein wahrer Geistmoment spürbar wird!
Möge der Geist Gottes Sie durch die Woche begleiten und stärken.
Beten wir für unsere Jugendlichen, die das Sakrament der Firmung empfangen werden.
Bleiben Sie gesund und fröhlich – der Marienmonat Mai wird sicher noch einige Überraschungen für uns bereithalten!
Ihr
Christoph Wichmann