Wir bleiben verbunden – Geduld

Liebe Mitchristen,

am Weißen Sonntag hätten wir in unserer Pfarrei Erstkommunion gefeiert. Für viele Familien und Gemeindemitglieder ein besonderer Tag. Über Wochen und Monate wurden die Kinder mit ihren Eltern vorbereitet. In diesem Jahr bin ich noch einmal intensiver in die Begleitung der Familien eingestiegen. Mit den Katechetinnen und Gemeindereferentinnen durfte ich die Thementage, das Koki-Wochende und die unterschiedlichen Aktionen vorbereiten und durchführen. Es waren schöne Augenblicke mit tollen Kindern. Und am Ende steht normalerweise die Feier der Ersten Heiligen Kommunion. Alle zusammen fiebern diesem großen Tag entgegen. Doch in diesem Jahr kommt es anders. Die Feierlichkeiten sind abgesagt. Das Fest fällt aus – zumindest vorerst. Natürlich holen wir die Gottesdienste nach und wir hoffen, dass nach den Sommerferien eine angemessene Feier möglich ist. Beten wir in diesen Tagen auch und besonders für unsere Kommunionkinder und ihre Familien.

In den letzten Wochen musste ich bzw. mussten meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viele Termine und „Ereignisse“ absagen: Taufen, Firmung, Trauungen, Sitzungen, Chorproben, Besprechungen, Gruppentreffen, Geburtstagsfeiern in unserem Saal oder andere Jubiläen. Auch Beerdigungen sind nur mit Einschränkungen möglich und es tut weh, wenn die Enkelin nicht zur Beerdigungsfeier der eigenen Oma darf, da nur zehn Personen zugelassen sind. Sensible Gespräche sind nötig, Fingerspitzengefühl ist gefragt. Doch grundsätzlich sind wir im Pastoralteam und im Pfarrbüro auf viel Verständnis und Solidarität gestoßen. Die Menschen „draußen“ haben gespürt, wie schwer uns das selbst fällt, zu beschränken oder abzusagen. Und es wird weitere Absagen geben, viele geplante Veranstaltungen und Feste werden nicht wie gewohnt stattfinden. Dazu werde ich mich wohl am nächsten Montag konkreter äußern können, damit Sie eine Planungssicherheit bekommen. Gemeinsam müssen wir uns auch weiterhin in Geduld und Solidarität üben.

Es gibt seit heute erste „Lockerungen“ auf unterschiedlichen Ebenen, aber unser Gemeindeleben wird sich zunächst nicht wirklich und spürbar verändern. Das macht viele sehr traurig und einige zeigen auch Unverständnis. Ich möchte Sie bitten, geduldig zu bleiben. Wir sind als Kirche und als Christinnen und Christen nicht „herunter zu fahren“ oder zu schließen. Wir sind Mehr! Wir bleiben lebendig – auch in diesen schwierigen Zeiten. Ich bitte Sie deshalb, noch auszuharren bzw. auszuhalten. Lieber etwas mehr Vorsicht, als Zuviel zu schnell. Der Gesundheitsschutz hat Priorität.
Damit Sie wissen, dass wir immer wieder versuchen, auch in dieser eher kontaktlosen Zeit mit Ihnen in Kontakt zu bleiben, darf ich noch kurz eine neue Aktion vorstellen:
In dieser Woche schreiben viele Mitglieder aus unseren Gemeinderäten und dem Pfarrgemeinderat mit dem Pastoralteam 1.699 Postkarten. Wieso 1.699? Genau so viele Menschen über 80 Jahren leben in unserer Pfarrei. Ihnen wollen wir eine Freude machen und eine Grußkarte zusenden. Wir versuchen an alle zu denken und alle mitzunehmen. Wir bleiben verbunden!

Passen Sie auf sich auf, genießen Sie die Sonne und bleiben Sie fröhlich.
Herzliche Grüße
Christoph Wichmann

Christoph Wichmann

Pfarrer
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Liturgie, Pfarreientwicklungsprozess, Stadtteilarbeit