Brief des Ruhrbischofs an die Christinnen und Christen in der Katholischen Kirche Oberhausen

Essen, im Mai 2024 

Liebe Schwestern und Brüder! 

Heute wende ich mich an Sie als Christinnen und Christen der Pfarreien Herz Jesu, St. Clemens, St. Marien und St. Pankratius in Oberhausen und in unseren zahlreichen Gremien, Verbänden, Institutionen und Einrichtungen. Von Herzen danke ich Ihnen für Ihr Engagement, mit dem Sie in Haupt- und Ehrenamt das christliche Leben in Oberhausen aktiv mittragen und mitgestalten!  

Im Rahmen der Auftaktveranstaltung unseres Gestaltungsprozesses “Christlich leben. Mittendrin.” am 28. Februar dieses Jahres in der Oberhausener Herz Jesu-Kirche sind Sie mit den Vertreterinnen und Vertretern des Generalvikariates darüber in ein Gespräch gekommen, wie unsere Kirche auf Ebene des Oberhausener Stadtgebietes zukünftig gestaltet werden kann: vielfältig und miteinander verbunden. Nach dem erfolgten Auftakt möchte ich Sie nun bitten, gemeinsam weiterführende Überlegungen zu entwickeln, wie die Katholische Kirche in Oberhausen über die pfarrlichen Grenzen hinweg neu ausgerichtet werden kann. 

Als Katholische Kirche in Oberhausen wird es in Zukunft an vielen unterschiedlichen Orten und in vielfältigen Kooperationen darauf ankommen, in Kontinuität zum Pfarreientwicklungsprozess, pastorale und kulturelle Schwerpunktorte zu etablieren und zu profilieren. Dabei wird die Katholische Kirche in der Stadt Oberhausen einen Rahmen bilden, in dem seelsorgerische, liturgische und diakonische Angebote ermöglicht und in einem Netzwerk vieler Beteiligter und Engagierter gemeinsam getragen werden können. Dabei geht es um viel mehr als eine Strukturveränderung: statt nur die Grenzen neu zu ziehen, sollen im Rahmen der Weiterentwicklung noch mehr als bisher alle Dimensionen unseres Christseins in Verkündigung, Liturgie, Diakonie und Kultur und Bildung in ihrer Vielfalt durch eine gute Abstimmung und Vernetzung in die Oberhausener Stadtgesellschaft eingebracht werden.  

Die Weiterentwicklung in Oberhausen wird auch mit einer Bündelung der Angebote und Kräfte einhergehen müssen; dies braucht eine realistische Planung und Einschätzung der Möglichkeiten; die nötige Konzentration eröffnet jedoch zugleich Chancen einer Profilierung. Die Zusammenführung der vier Oberhausener Pfarreien Herz Jesu, St. Clemens, St. Marien und St. Pankratius zu einer Körperschaft begreife ich als einen Prozess des weiteren Zusammenwachsens, der gut an die bisherige Zusammenarbeit anknüpfen kann.  

Die Ergebnisse, die Sie in den letzten Jahren erarbeitet haben und die Vorhaben, die Sie in den Voten des Pfarreientwicklungsprozesses vereinbart haben, werden nun in einem gemeinsamen Rahmen weitergeführt. Ich bitte Sie, diesen Aufbruch zu unterstützen und als Chance zu begreifen, um so der Kirche in Oberhausen Schritt für Schritt auch unter Bedingungen einer kleiner werdenden Kirche weiterhin Strahlkraft und Wirksamkeit zu verleihen.  

Die Zusammenführung der vier Pfarreien und die Weiterentwicklung hin zur Katholischen Kirche in Oberhausen soll mit Ablauf des Jahres 2025 abgeschlossen sein. Um dieses Ziel zu erreichen und die anstehenden Aufgaben gut bearbeiten zu können, werden Sie durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Bischöflichen Generalvikariat unterstützt. Als Projektleitung in koordinierender Funktion steht Ihnen Herr Dr. Gregor Meder in enger Abstimmung mit Herrn Stadtdechant Propst André Müller zur Unterstützung zur Verfügung. Herr Dr. Meder wird mit einem Projektteam zusammenarbeiten, dessen Besetzung mit dem Oberhausener Stadtkatholikenrat und weiteren Verantwortlichen abgestimmt worden ist. Mitglieder dieses Projektteams werden Frau Tabea Diek (Pastoralteam St. Clemens), Herr Hans-Walter Henze (Pastoralteam St. Marien/Herz Jesu), Frau Monika Lux (Kirchenvorstand Herz Jesu), Frau Stefanie Schneider (KEFB) und Herr Propst André Müller (Stadtdechant) sein. Seitens des Bischöflichen Generalvikariates wird das Projektteam durch Herrn Michael Ossig (wirtschaftliche Begleitung) und Herrn Sven Bartnick (pastorale Begleitung) erweitert.  

Während das Projektteam vor allem für die Einhaltung der Zielsetzung verantwortlich ist, wird der noch zu installierende Projektbeirat Fragen inhaltlicher Gestaltung und Ausrichtung beraten und dabei in hohem Maße Wert auf eine umfassende Partizipation legen. Um die pastorale Konzeption weiter zu schärfen, wird es in den kommenden Monaten Foren der Pastoralentwicklung in Oberhausen geben, zu denen Interessierte eingeladen werden. Die notwendige Neuordnung der Verwaltungsaufgaben wird in einem ersten Schritt diözesan erarbeitet werden und im zweiten Schritt mit den Verantwortlichen vor Ort angepasst und umgesetzt werden. 

Liebe Mitchristinnen und Mitchristen, 

wir leben in Zeiten tiefgreifender Veränderungen in Gesellschaft und Kirche. Um zeitgemäß und attraktiv als Kirche im Bistum Essen wirksam zu sein und unseren Glauben authentisch zu leben, gehen wir nun diesen nächsten Schritt einer Weiterentwicklung. Mit Ihnen, liebe Schwestern und Brüder, verbindet mich die Hoffnung, auch künftig eine kreative, sichtbare und wirksame Kirche zu sein: nicht in einer gesellschaftlichen Nische, sondern „Mittendrin“ in Ihrer Stadt.  

Ich danke Ihnen von Herzen, dass Sie diesen Weg mitgestalten! 

 

Mit herzlichen Grüßen und Segenswünschen 

Ihr
Franz-Josef Overbeck  

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André Müller

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