Wagt euch zu den Ufern…
…geht auf Gottes Spuren, geht, beginnt von vorn“: so heißt es in einem Lied von Gregor Linßen. Der Pfarrei-Entwicklungsprozess nimmt Fahrt auf und auch das Team Pfarrbüro & Verwaltung hat sich Zeit für einen Team-Tag genommen um die Phase des “Sehens“ für sich zu erleben. Dabei kamen viele Fragen auf.
Was haben wir für eine Situation vor Ort? Welche Arbeiten fallen an? Was läuft gut? Wo können wir optimieren? Wie kann uns eine veränderte Struktur bei der Erfüllung unserer täglichen Aufgaben unterstützen? Welche Veränderungen kommen im Rahmen des PEP auf uns zu? Wo kann die Pfarrei zu einer Entlastung beitragen? Wissen die Gemeindemitglieder, wer die Menschen sind, die Ihnen im Pfarrbüro und in der Verwaltung Fragen beantworten?
All dies hat uns dazu gebracht, einen Tag in „Klausur“ zu gehen. Wir, das sind die beiden Pfarrsekretärinnen Frau Gudrun Schleimer und Frau Brigitte Karkowski (beide arbeiten in einer Teilzeitbeschäftigung), Frau Karola Kowalski als Verwaltungsleiterin (die einzige mit einer vollen Stelle), Frau Angelika Krampe (ebenfalls in Teilzeit beschäftigt, vorrangig in der Verwaltung, springt aber auch im Pfarrbüro mit ein) und Frau Melanie van Kampen (Verwaltungsangestellte in Teilzeit).
Die vielen Gedanken und Fragen tragen wir nicht erst seit gestern mit uns herum. Jeden Tag neu leben und lernen wir in einem Veränderungsprozess, der nicht erst auf den Startschuss des PEP gewartet hat. Bisher haben wir uns eher das Ziel gesetzt, das Tagesgeschäft zu bewältigen. Dass das viel ist, spüren wir täglich, aber wie viel es wirklich ist, wurde uns ans diesem Tag mehr als deutlich – nicht schwarz auf weiß sondern – auf kleinen Karten auf der Pinnwand: Blau auf gelb oder rot auf blau. Doch dazu später mehr.
Warum wir uns nicht vor Ort in Oberhausen zu unserem Team-Tag getroffen haben? Weil es manchmal Sinn macht, nicht nur die Perspektive zu ändern, sondern auch aus seinen eigenen vier Wänden herauszukommen und keine Ablenkungen von außen zu riskieren – eben einen neuen Blickwinkel auszuprobieren.
Schon seit Wochen und Tagen haben wir uns mit unserem eigenen Arbeitsplatz auseinandergesetzt. Einfach mal aufgeschrieben, was wir alles tun. Und was wir einfach mal so tun, ohne dass es etwas mit unserer eigentlichen Arbeit zu tun hat. Fazit: echt viel! Allein an diesem einen Tag haben wir innerhalb des Teams schon ein anderes Gespür dafür entwickelt, wie viel in einem Pfarrbüro und in einer Verwaltung geleistet wird. Unsere Arbeit zeigt sowohl Überschneidungen, als auch Gegensätze. Alle von uns stehen in Kontakt mit Gemeindemitgliedern, Ehrenamtlichen, Hauptamtlichen und Außenstehenden. Sei es persönlich oder telefonisch.
„Seinen Ansprechpartner zu kennen macht auch Kirche persönlich.“
Begleitet wurden wir an diesem Tag von einer Moderatorin und mittels einiger Team-Übungen haben wir mehr über uns als Personen erfahren. Einen Großteil der Zeit aber haben wir über unseren Aufgaben und Rollen gebrütet. Mit vorher geschriebenen Tätigkeitszetteln haben wir uns einen Überblick verschafft. Mal den Zettel auf diese Pinwand geklebt, drüber nachgedacht, wieder zurück? Oder doch ganz woanders hin? Buchhaltung? Personal? Administrative Tätigkeiten? Meldewesen? Team-Assistenz? Assistenz Pastoralteam? Wir haben versucht, Aufgaben sinnvoll zusammenzufassen, unwichtige Dinge zu überdenken, eventuell in Zukunft auch mal NEIN zu sagen. So wird es demnächst nach außen klarer sein, wen man bei welchem Anliegen ansprechen kann. Seinen Ansprechpartner zu kennen macht auch Kirche persönlich.
Nach einem langen Tag waren wir alle platt. Ich formuliere das mal so salopp, weil es passt. Weit nach einem „normalen“ Feierabend kehrten wir heim.
Wir haben uns konkret Schritte vorgenommen, die wir in der nächsten Zeit angehen werden. Das Pfarrbüro und die Verwaltung sind nur zwei Zahnräder im Getriebe einer lebendigen Gemeinde vor Ort. Wichtig ist vor allem die Vernetzung untereinander, die Rückbindung an das Pastoralteam und die Gemeinden. Die Schnittstellen von Pastoralteam, Gemeinde, Ehrenamtlichenarbeit und Pfarrbüro/ Verwaltung werden stärker in den Fokus genommen und analysiert. Wo wird es ein Umdenken geben müssen, was braucht eine konstruktive Zusammenarbeit? Wo müssen wir ggf. aus unseren Bahnen ausbrechen oder wo läuft es schon wie geschmiert? Es wird ein aktiver Prozess werden, den wir jetzt beginnen.
Auch wenn viele Dinge nochmal feinjustiert werden müssen war und ist uns eines immens wichtig: Wir möchten für Transparenz sorgen – sowohl nach außen, als auch nach innen. Und wenn es doch mal hakt, seien Sie nachsichtig mit uns. Man lernt ja schließlich sein Leben lang!